- FC Silesia Görlitz – Bischofswerdaer FV 08 2:1 (1:0) / Achtelfinale Sachsenpokal (02.10.2016)
Unglückliches Pokal-Aus für Schiebocker Landesliga-Frauen!
Über die Auslosung des Sachsenpokal-Achtelfinales war beim BFV 08 niemand so richtig glücklich, denn der zugeloste Gegner für die Schiebocker Landesliga-Frauen war kein Geringerer als Liga-Konkurrent FC Silesia Görlitz.
Kurzer Rückblick in die Geschichte: Der FC Silesia Görlitz, in der Saison 2015/2016 neu in die Frauen Landesliga aufgestiegen, marschierte souverän durch die Saison, wurde am Ende nach 20 Spielen mit 49 Punkten und einem Torverhältnis von 67:16 verdienter Sachsenmeister. Platz 2 belegte die SG Leipziger Verkehrsbetriebe I (47 Punkte, 63:19 Tore) und der Bischofswerdaer FV sortierte sich ungefährdet auf dem 3. Tabellenplatz ein (42 Punkte, 54:25 Tore). Bischofswerda hat in der Saison 2015/2016 alle drei Spiele gegen Silesia verloren. Das Meisterschafts-Hinspiel am 01.11.2015 in Görlitz endete 4:1 (3:1), das Achtelfinal-Pokalspiel in Görlitz am 22.11.2015 gewann Silesia mit 1:0 (1:0) und selbst das Meisterschafts-Rückspiel zu Hause in Bischofswerda am 08.05.2016 konnte Silesia mit 1:3 (0:2) für sich entscheiden.
Die letzte Saison war bei Spielerinnen und Trainern sofort wieder präsent, als das Ergebnis der Pokalauslosung bekannt wurde. Dennoch sagte man sich beim BFV, dass es Zeit wird, diesen „Fluch“ nun endlich zu beenden und so ging die Mannschaft hochmotiviert in das im Sportzentrum Hagenwerder ausgetragene Achtelfinale hinein. Sie baute sofort Druck auf und es war deutlich zu sehen, dass sie gewinnen wollte. Schon in der 6. Minute musste Silesia-Torhüterin Sandra Anna Superson einen von Sarah Jürß scharf geschossenen Ball halten. In der 8. Minute die erste dicke Möglichkeit für den BFV. Melanie Claus spielte den Ball an der Strafraumgrenze kurz zu Sarah Kasper, die auch schießen konnte. Sandra Anna Superson lenkte den Ball jedoch gerade noch so über die Latte. In der 13. Minute ein Konter von Silesia. Die pfeilschnelle Natalia Anna Makowska stürmte hier rechts nach vorn und war schon kurz vor der Strafraumlinie, als Sarah Jürß herbei eilte und den Ball gerade noch so ins Seitenaus stieß. In der 15. Minute musste BFV-Torhüterin Marie Riebe ordentlich ran, um einen straffen Schuss von Alena Svobodova abzuwehren. Bereits nach der ersten Viertelstunde zeigte sich aber doch ein spielerisches Mehrgewicht des BFV, das bis zum Spielende anhalten sollte. In der 22. Minute setzte sich Nadine Rinke gut durch, doch ihr gut getretener Ball war für die Silesia-Torhüterin kein Problem. In der 33. Minute eine schöne Aktion von Sarah Kasper, die den Ball zu Nadine Rinke schob, der Schuss dann aber doch noch zum Eckball abgewehrt wurde. Obwohl der BFV das Spiel bestimmte, ging Silesia in der 41. Minute mit 1:0 in Führung. Entweder war es ein Blackout von BFV-Torhüterin Marie Riebe oder ein schwach getretener Abschlag – der Ball landete direkt vor den Füßen von Agnieszka Weronika Rezler, die das Geschenk natürlich gern annahm, aufs Tor stürmte und sich die Ecke noch aussuchen konnte.
Wie gesagt war der BFV auch in der zweiten Halbzeit dominant. So hätte Nadine Rinke in der 56. Minute den Ausgleich schießen können und in der 58. Minute strich ein 25 m-Hammer von Katrin Grüllich nur knapp übers Gehäuse. Ein erneuter Silesia-Konter in der 61. Minute sorgte für das 2:0. Von hinten kam Natalia Anna Makowska angestürmt, kämpfte sich durch das Schiebocker Mittelfeld und die Abwehr, schob den Ball kurz vor Marie Riebe zur quirligen Lea Keller, die ihn nur noch ins BFV-Tor zu schieben brauchte. Das zweite Tor für Silesia war zwar fast schon eine Vorentscheidung, doch die Schiebocker Frauen gaben nicht auf. Sie setzte ihre Angriffs-Maschinerie nun erst richtig in Gang und sperrten Silesia auf deren Hälfte ein. Trainer Tino Gottlöber und Co-Trainer Jürgen Madlenscha verzweifelten am Spielfeldrand, denn eine Aktion nach der anderen lief ins Leere. In der 74. Minute forderte Jürgen Madlenscha von seinen Spielerinnen lautstark, mit dem Alibi-Fußball aufzuhören, sich auch mal allein was zu trauen! In der 78. Minute fiel dann endlich das 2:1. Ein langer Ball, von Sophie Zenker links nach vorn zu Katharina Kögler gespielt, die noch zwei Abwehrspielerinnen austrickste und schließlich auch die Silesia-Torhüterin überwand. Der Jubel war groß, doch nun galt es, ein Tor nachzuschieben. In der 85. Minute gab es großes Gerangel vorm Silesia-Tor. Nach einem guten Pass von Nadine Rinke wurzelten sich Sarah Kasper, Katharina Kögler und Sarah Jürß mit der Silesia-Abwehr herum, der Ball aber wollte nicht ins Tor hinein. Das 2:2 schwirrte regelrecht in der Luft, doch irgendein Fuß oder die Hände der Torhüterin hatten immer was dagegen. So lief auch diese hoffnungsvolle Chance ins Nichts. Der souverän pfeifende Schiedsrichter Manuel Fanisch pfiff die Partie in der 94. Minute ab.
Fazit: Der Bischofswerdaer FV 08 machte das Spiel und Silesia die Tore! Kürzer kann man das Spiel nicht zusammenfassen. Silesia präsentierte sich technisch und spielerisch cleverer als die Schiebocker Frauen. Den Görlitzer Spielerinnen reichte am Ende zwei Möglichkeiten, während der BFV es nicht schaffte, zahlreiche richtig gut heraus gearbeitete Möglichkeiten zum Torerfolg zu nutzen. Da fehlte die letzte Konsequenz. Die Enttäuschung beim BFV war am Ende groß, denn wieder einmal haben sich die Frauen für ihre gute Arbeit nicht belohnt. Nun heißt es aber: Pokal abhaken, auf die Meisterschaft konzentrieren! Am 16.10.2016 steht das nächste Spiel an. Gegner auf dem heimischen Kunstrasenplatz ist dann erneut der FC Silesia Görlitz. Auf diese Partie darf man gespannt sein!
Für den FC Silesia Görlitz spielten: Sandra Anna Superson (TW, C), Katarzyna Anna Chapska, Veronika Kovarova, Lea Keller, Sandra Badermann, Jenny Hockner (90.+2. Wiktoria Kowalczyk), Alena Svobodova (46. Lene Seidel), Agnieszka Weronika Rezler (82. Sophie Bork), Natalia Anna Makowska, Natalia Marszalek
Für den Bischofswerdaer FV 08 spielten: Marie Riebe (TW), Sophia Böhmak, Melanie Claus (C), Marie-Luise Petasch, Sarah Kasper, Sophie Zenker, Emma Schmidt, Katharina Kögler, Nadine Rinke, Katrin Grüllich, Sarah Jürß (90.+3. Elora-Dana Anders), Sandra Bohrer, Saskia Stange, Annika Schmidt
Tore: 41. Min 1:0 (Agnieszka Weronika Rezler), 61. Min. 2:0 (Lea Keller), 78. Min. 2:1 (Katharina Kögler)
Bodo Hering